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Texty: Angizia. 39 Jahre Für Den Leierkastenmann. Die Eroffnung.


[ELIAS HOHLBERG]

Es glich einer Gruft,
Die die Tore verschloss,
Kein Mensch, dem ein Laut nur gelang...
Es gab uns dann diese Sicherheit,
Den Mut von vorneherein...

Sie schliefen doch,
Die ganze Stadt war mude von der Zeit...
Wir ruhen nicht,
Wenn das Licht auch zerbricht,
Wenn der Abend uns befreit...

Sie werden heute ein Stuck uber Juden horen. Lemberg, 1911. Elias Hohlberg,
ein judisches Kind, verliebt sich in den Klang eines archaischen
Leierkastens und provoziert damit das so sehr traditionell gesinnte Gemut
der Lemberger Juden. Diese verachten Elias? ?Ausbrechen aus den
althergebrachten musikalischen Wurzeln? des judischen Viertels und legen ihm
nahe, die ?wehmutige Geige? und damit ein typisch judisches Instrument zu
spielen. Wahrend sich Elias in ?maroden Hirngespinsten? verliert und ein so
sehr weltentrucktes Leben als Leierkastenmann herbeisehnt, zeigt sich vor
allem seine ruhrige Mutter Anna bemuht, ihm diese ?koketten Ideen uber ein
altruistisches Humoristenleben? wieder auszureden. Horen Sie nun die
musikalische Festschreibung einer sonderbaren Bubenflause, ein selten
?nachhaltiges? Gesprach zwischen Mutter und Sohn und (damit gleichzusetzen)
die lyrische Blo?legung der naiv-idealistischen Gedankenwelt eines 8-jahrigen Judenkindes.